Prüfungen für Kontrollpersonal

Die Bilanz zu den Prüfungen beim Luftfahrt-Bundesamt ist derzeit sehr unbefriedigend bei allen Schulungsunternehmen, Ausbilderinnen und Ausbildern. Bestehen kommt schon fast einem Wunder gleich. Aber woran liegt das?

Die einen sagen, es liegt an den wenig guten Ausbilderinnen/Ausbildern. Andere wiederum behaupten, dass die heutigen Prüflinge grundsätzlich nicht das geistige Vermögen mitbringen. Und „last but not least“ festigt sich bei dem einen oder anderen die Meinung, dass schon die Theoriefragen den Wunsch der Behörde widerspiegeln würden, so wenig Kontrollkräfte wie möglich bestehen zu lassen. Wir hoffen einmal, dass nichts davon tatsächlich zutrifft.

Bei Ausbildenden wissen wir, dass diese zunächst vom Luftfahrt-Bundesamt nach eingehender Bewertung der Unterlagen zertifiziert werden. D.h. die Behörde hat die Feststellung der unbedingten Geeignetheit getroffen. Zusätzlich werden Ausbilderinnen/Ausbilder intensiv beaufsichtigt, was bedeutet, dass LBA-Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen vereinzelt Schulungen – sogar vollständig – beiwohnen und die Kompetenz, gepaart mit dem Schulungsprogramm, bewerten. Hat der Ausbilder/die Ausbilderin eine sehr gute Bewertung bekommen, heißt das nicht, dass diese Schulungsteilnehmer/-teilnehmerinnen bei den Prüfungen besser abschneiden. Kann man nun schlussfolgern: Ausbilder und Programm gut, somit Teilnehmer doof? Wir denken nein!

Auch wir unterziehen die Teilnehmer/Teilnehmerinnen während der Schulung permanenten Tests. Die Schulungsprogramme bzw. die Tests, jedenfalls bei uns, werden vor jedem neuen Termin vollständig überarbeitet. Allerdings erhalten wir unsere Informationen ausschließlich von Prüfungsabsolventen und dabei sind wir auf deren gutes Gedächtnis angewiesen. Aus dem Mitgeteilten kreieren wir dann Fragen für unsere Tests, die wir dann bei kommenden Schulungen abfragen. Ein immenser Aufwand läuft man doch immer hinterher, weil das LBA lt. eigener Aussage 50 % der Fragen aus dem allgemeinen Fragenkatalog zieht und zu jeder Prüfung 50 % neue Fragen erdenkt. Wir stellen nur Schulungsbescheinigungen mit „erfolgreich“ aus, wenn eine hohe Prozentzahl bei den Tests erreicht wurde. Nun kann man schlussfolgern: Ausbilder und Programm gut, Teilnehmer gut und nun?

Wir machen alles, um den Menschen eine neue berufliche Herausforderung bieten zu können, aber wir stoßen derzeit an unsere Grenzen. Das ist furchtbar und für uns ist unsere jetzige Ratlosigkeit nicht akzeptabel.

Wir sind unbedingt der Meinung, die zukünftigen Kontrollkräfte müssen ein extrem breites Wissen mitbringen. Hier muss jedoch die Frage gestattet sein, wie tief muss dieses Wissen nachhaltig vermittelt werden, wenn es um absolute „Randthemen“ geht, die mit 99 %iger Wahrscheinlichkeit nie im Arbeitsalltag einer Kontrollkraft vorkommen werden. Und die Frage, kann dieses scheinbar erforderliche Sekundärwissen in 100 Unterrichtseinheiten zu Lasten bedeutsamerer Inhalte überhaupt robust vermittelt werden?

Engagierte Kontrollkräfte haben übrigens nach nicht bestandenen Prüfungen die Möglichkeit, Einsicht in die Unterlagen zu nehmen. Sie sehen jedoch ihre Theorieunterlagen mit geschwärzten Fragen, so dass lediglich ihre gegebenen Antworten zu sehen sind. Das bringt sicher keine Erleuchtung, was genau falsch gemacht wurde. Von uns als eher sinnfrei bewertet.

Es ist ein „Fischen im Dunkeln“ und alle Unternehmen und Einzelausbilder/-ausbilderinnen hoffen, dass die Behörde sich mehr öffnet, um dem gemeinsamen Ziel, gute qualifizierte Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter zum Einsatz zu bringen, näher zu kommen.

Zu diesem Thema bieten wir Ihnen ein Web-Seminar unter dem Motto: “Thema Prüfungen – Was man grundsätzlich Wissen muss”

In diesem Webinar bekommen zukünftige Prüfungsteilnehmer/-teilnehmerinnen noch einmal wesentliche Tipps mit auf den Weg, was bei den Prüfungen unbedingt zu beachten ist. Den Termin geben wir kurzfristig bekannt, weil wir noch in Klärung zu spezifischen Details sind. Interessiert? Schreiben Sie uns an info@awias.com.