Überarbeitete Bewertung der Prüfungssituation
Die behördlichen Prüfungen für das Kontrollpersonal in der Luftsicherheit stellen sowohl für Schulungsteilnehmer als auch für Ausbilder eine erhebliche Herausforderung dar. Die Problematik liegt weniger in einem völligen Mangel an Vorgaben, sondern vielmehr in der fehlenden Transparenz und der strukturellen Gestaltung der Prüfungen.
- Schulungsgrundlage & Vorbereitungsmöglichkeiten
 
Die Schulungen der Ausbilder basieren nicht auf bloßen Vermutungen, sondern auf behördlichen Inhaltsvorgaben – dem sogenannten Schulungssystem. Diese Vorgaben definieren den Umfang und die Inhalte der theoretischen Schulungsteile. Dennoch bleibt eine gezielte Vorbereitung auf die Prüfung schwierig, da der offizielle Fragenkatalog nicht zugänglich ist. Während die Schulungsinhalte bekannt sind, ist unklar, welche konkreten Wissensbereiche und Schwerpunkte in den Prüfungen abgefragt werden.
- Transparenz & Nachvollziehbarkeit der Prüfungen
 
Obwohl die Schulungssysteme eine gewisse Struktur vorgeben, ist die Prüfung selbst nicht vorhersehbar. Da die Behörde bis zu 50 % der Fragen pro Prüfung neu formulieren kann, existiert eine erhebliche Unsicherheit für die Prüflinge. Andere Prüfungsformate – z. B. in der Fahrschule oder in vielen Berufsausbildungen – bieten offizielle Fragenkataloge an, damit sich die Teilnehmer gezielt vorbereiten können. In der Luftsicherheit fehlt diese Möglichkeit bislang.
- Fairness & Gleichbehandlung der Prüflinge
 
Das aktuelle Prüfungssystem benachteiligt potenziell qualifizierte Teilnehmer. Insbesondere Personen, die in der Prüftechnik oder Röntgenbilderkennung sehr gute Leistungen zeigen, scheitern häufig am theoretischen Teil, weil sie sich nicht spezifisch auf die Fragenstruktur vorbereiten können. Dies führt dazu, dass gut ausgebildete Fachkräfte durch ein intransparentes Prüfungssystem verloren gehen, was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels problematisch ist.
- Problematik der Prüfungsfragen & Qualitätskontrolle
 
Zahlreiche Berichte über mehrdeutige oder unklar formulierte Prüfungsfragen lassen Zweifel an der Qualität der Prüfungsfragen aufkommen. Es bleibt unklar, ob die erstellenden Personen über die notwendige fachliche Kompetenz verfügen, um präzise, relevante und praxisnahe Fragen zu entwickeln. Die Möglichkeit, dass sich die Prüfungsfragen bis zu 50 % bei jeder neuen Prüfung ändern, verstärkt diese Problematik, da es offenbar keine einheitlichen Standards für die Fragenerstellung gibt.
- Rolle der Ausbilder & eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten
 
Obwohl die neue LuftSiSchulV grundsätzlich die Anwesenheit von Ausbildern als stumme Beobachter bei Prüfungen zulässt, wird dies in der Praxis offenbar nicht umgesetzt. Dies wäre jedoch eine sinnvolle Maßnahme, um die Prüfungsqualität zu evaluieren und die Schulungen effektiver an die realen Prüfungsanforderungen anzupassen. Da Ausbilder derzeit nur über indirekte Rückmeldungen von Prüflingen an Prüfungsinhalte gelangen, ist ihre Möglichkeit zur gezielten Vorbereitung stark eingeschränkt.
Fazit & Handlungsempfehlungen
Die derzeitige Prüfungssituation führt zu mehreren Problemen:
- Mangelnde Transparenz: Obwohl Schulungsinhalte definiert sind, fehlt ein klarer Fragenkatalog zur gezielten Vorbereitung.
 - Eingeschränkte Fairness: Viele qualifizierte Prüflinge scheitern nicht an der Praxis, sondern an unklaren oder unvorhersehbaren Prüfungsfragen.
 - Fehlende Qualitätskontrolle: Die Prüfungsfragen sind nicht standardisiert, was zu Mehrdeutigkeiten führt.
 - Begrenzte Handlungsspielräume für Ausbilder: Ohne Einsicht in Prüfungsfragen bleibt ihre Schulungsmethodik begrenzt.
 
Mögliche Lösungsansätze:
- Einführung eines offiziellen Fragenkatalogs oder zumindest eine definierte Struktur mit Beispielprüfungen.
 - Zulassung von Ausbildern als stumme Beobachter bei Prüfungen, um die Prüfungsqualität sicherzustellen.
 - Standardisierung und Qualitätsprüfung der Prüfungsfragen, um Mehrdeutigkeiten und überflüssige Hürden zu vermeiden.
 - Regelmäßiger Austausch zwischen Behörde und Schulungsanbietern, um Herausforderungen in der Praxis besser abzustimmen.
 
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